Meine Reise

Allgemeine Infos:
Am 01.04.2007 ging ich auf den Jakobsweg.
Meine Reise startete bei St. Jean Pied de Port und mein Ziel war Santiago de Compostela.
Dieser Weg ist ca. 800 km lang und ich bin ihn nur mit meiner Hündin Natasha gegangen!
Darüber habe ich ein Interview bei Radio Kanal Ratte gegeben.
Infos zum Jakobsweg:
auf www.kloster-aktuell.de/jakobsweg/
auf www.jakobsweg-spanien.info
Meine Motivation zur Reise:
Vor vielen Jahren las ich das Buch von Shirley Mc Lain über den Jakobsweg. Schon vom ersten Augenblick an, als ich dieses Buch in die Hand nahm, hat sich in mir was verändert. Es begann ein Wunsch und eine Sehnsucht zu wachsen in mir, so als ob da schon längst ein Samenkorn in mir gewesen wäre und durch diese Lektüre die nötige Nahrung bekommen hätte um zu wachsen.
Ich habe natürlich ganz genau so reagiert, wie alle Menschen denen ich jetzt begegne, nach dem Weg, und ihnen erzähle was ich gemacht habe: Das geht bei mir nicht, ich stehe voll im Berufsleben und brauche mein bisschen Urlaub um mich zu erholen, oder ich habe keine Zeit, oder ich habe kein Geld, oder ich mach das wenn ich in Rente gehe usw.
Ich habe diesen Traum dann wieder begraben und völlig aus den Augen verloren. Doch vor einem Jahr hatte ich plötzlich diese Vision, dass genau jetzt die Zeit ist, diesen Wunschtraum wahr werden zu lassen. Ich sollte nicht warten, bis es vielleicht irgendwann zu spät sein wird. Als mein Samenkorn in mir wieder Nahrung bekommen hat, hat plötzlich eine Wandlung bei mir statt gefunden und nun hatte ich nur Argumente um das Projekt durchzuführen. Als dieser Entschluss fest stand ergab sich plötzlich alles wie von alleine.
Es gab aber noch viel zu tun…
Die Vorbereitung:
Ich habe viel Literatur gelesen über dieses Thema und viel im Internet recherchiert. Danach habe ich hin und her überlegt, welchen Weg ich wählen möchte.
Soll ich ab Weil am Rhein starten, soll ich den französischen Jakobsweg wählen? Oder soll ich von St. Jean PdP starten? Was benötige ich als Gepäck, was kann ich tragen usw. Da bist du erst mal beschäftigt. Die meisten haben mich für verrückt erklärt, oder daran gezweifelt, dass ich es bis ans Ziel schaffe. Diejenigen die an mich geglaubt haben und mich unterstützt haben, kann ich an eine Hand abzählen.
Außerdem begann ich zu trainieren. Jeden Tag ging ich auf den Tüllinger, das sind einige Höhenmeter, dies es zu Überwinden gibt. Auch die Etappen wurden immer länger, bis zu 30km am Tag.
Die größte Zeit der Vorbereitung hat das Thema “Pilgern mit Hund” in Anspruch genommen. Auch dazu gibt es Literatur die sehr hilfreich ist.
In Spanien sind Hunde schon alleine durch das Gesetz problematisch zu halten. Es ist verboten mit Hunden in Taxis, Bus oder Bahn zu fahren. In vielen Bars und Hotels sind Hunde verboten. In 99% der Pilgerherbergen sind Hunde verboten. Das Beste wäre gewesen ich hätte Natasha (so heißt meine russische Hündin) zu Hause gelassen. Das ging nicht, weil mein Mann viel beruflich unterwegs ist.
Ins Heim wollte ich sie nicht geben, weil sie eine traumatische Vergangenheit hat (ist als Straßenhund in Moskau aufgewachsen, wurde eingefangen und ins Tötungszimmer gesperrt, zusammen mit anderen Hunden. Dieses Zimmer hat keine Fenster. Die Hunde bekommen kein Essen und kein Wasser. Jeder kann sich vorstellen wie verängstigt sie war, als sie die Tierrettungsvereinigung Pro Animale gerettet hat und sie auf Neues heute noch reagiert.)