Jenseitskontakte
“Darf ich denn meinen geliebten Verstorbenen, der mir so fehlt, in seinem ewigen Frieden aufsuchen und ihn dabei vielleicht stören?”
Diese und ähnliche Fragen höre ich immer wieder. Das ist verständlich, wenn wir uns vor Augen halten, welche Vorstellung wir durch unsere Erziehung und Kultur vom Tod haben.
In Wirklichkeit sind die Verstorbenen weitaus präsenter, als gemeinhin angenommen. Auch wenn der Körper ruht, bleibt der Geist erhalten.
Das Jenseits befindet sich nicht an einem anderen Ort, sondern lediglich in einem anderen, für uns normalerweise unsichtbaren Zustand. Wir können davon ausgehen, dass die Geistige Welt uns umgibt, an unserem Leben Anteil nimmt und uns begleitet. Häufig haben die Verstorbenen ein großes Bedürfnis, ihren Angehörigen etwas mitzuteilen. Manch einer hatte keine Zeit Abschied zu nehmen, möchte ein Missverständnis klären oder einfach den Hinterbliebenen Trost spenden und mitteilen, dass er oder sie bei ihnen ist. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man Tote nicht “rufen” muss, um mit ihnen in Kontakt zu treten, sondern diese von sich aus den Kontakt suchen und sehr dankbar sind, wenn sie wahrgenommen werden. Ähnlich wie Radio- oder Fernsehwellen, die auch permanent unsichtbar um uns sind und erst durch entsprechende Empfänger bzw. Antennen sichtbar und hörbar werden, benötigt die geistige Welt einen Empfänger, ein Medium, um sichtbar bzw. hörbar zu sein.
Wie verläuft ein Jenseitskontakt?
Man kann im Vorhinein nie genau sagen, wie ein Jenseitskontakt exakt ablaufen wird. Auch kann ich nicht versprechen, dass der Kontakt genau zu dem Verstorbenen hergestellt werden kann, mit dem der Hinterbliebene sprechen möchte, da das Gelingen entscheidend vom Willen des Verstorbenen abhängt. Ich habe allerdings in meiner langjährigen Erfahrung noch nie erlebt, dass überhaupt kein Kontakt zustande kam.
Vor einem Jenseitskontakt muss ich mich konzentriert vorbereiten. Ich arbeite zwar nicht in Trance, versetze mein Bewusstsein aber in einen meditativ konzentrierten und tranceähnlichen Zustand, der mir ermöglicht, meine Kanäle für die Geistige Welt zu öffnen. Da im Allgemeinen gleich mehrere verstorbene Seelen auftauchen, ist es für mich hilfreich vorab zu wissen, mit wem der Hinterbliebene in Kontakt treten möchte. Ich werde dann zuerst einmal die geistigen Wesen in Ihrem Aussehen und ihrer Persönlichkeit beschreiben und Details nennen, um dem Hinterbliebenen und mir die Bestätigung für den richtigen Kontakt zu geben. Wenn ein Mensch zu Lebzeiten ein lustiger und humorvoller Mensch war, wird er sich mir auch lustig und humorvoll vorstellen, eine verschlossene und introvertierte Person wird auch im Jenseits eher zurückhaltend auftreten. Deshalb kann es ebenso sein, dass der eine vor mir tanzt oder lustige Dinge erzählt und der andere eher traurig oder auch zornig erscheint.
Wie bereits erwähnt, besteht in der geistigen Welt ein großes Bedürfnis, sich mitzuteilen. Mitunter kann es vorkommen, dass mehrere Verstorbene gleichzeitig sprechen und ich mich darauf konzentrieren muss, die Fülle von Botschaften aufzunehmen und sofort an die Hinterbliebenen weiter zu geben. Es kann passieren, dass ich dann ununterbrochen spreche, zum Teil auch in unterschiedlichen Stimmlagen. Hierbei ist es für mich hilfreich, nicht unterbrochen zu werden. Wenn es ruhiger zugeht, ist eine Zwischenfrage durchaus möglich, nach meiner Erfahrung aber kaum nötig. Wie gesagt, begleiten uns die Verstorbenen, sie wissen, welche Probleme und Fragen ihre Angehörigen beschäftigen und teilen die Antworten hierzu meist ungefragt mit.
Als Medium sehe ich mich als Vermittler zwischen hiesiger und jenseitiger Welt. Für mich ist der Kontakt zum Jenseits etwas Selbstverständliches, weiß ich doch um das hohe Mitteilungsbedürfnis auf beiden Seiten.
Beispiel:
Hier ein Beispiel, in dem gezeigt wird, dass und wie sich die geistige Welt sichtbar oder bemerkbar macht.
Als ich 2009 auf dem Stevenson Weg von le Puy bis Alès in Frankreich unterwegs war, begleitete mich eine Zeit lang Francoise, eine etwa 60jährige pensionierte Französin aus der Normandie. Ihre Mutter, die sie bis zum Tod gepflegt hatte, war erst vor ein paar Wochen verstorben. Darüber war sie noch sehr traurig, redete sich aber ein, damit kein Problem zu haben.
Wir sind uns während dieser 10tägigen Reise immer wieder begegnet, ohne das abgesprochen zu haben. Obwohl wir anfänglich sogar mit einem Ehepaar das Zimmer teilten, haben wir zu Beginn unserer Bekanntschaft, kaum miteinander gesprochen.
Neu für mich in dieser Situation war, dass sich im Gegensatz zu meinen Erfahrungen auf dem Jakobsweg, Kontakte zu den anderen Wanderern nur sehr zögerlich einstellten. Das lag vielleicht daran, dass ich sowohl 10-15 Jahre jünger, Berufstätig und die einzige Nicht Französin war.
Etwas veranlasste Francoise trotzdem den Kontakt mit mir zu suchen. Nachdem wir ins Gespräch gekommen waren und sie erfuhr, dass ich spirituelle Lehrerin und Beraterin bin, war ihr Interesse geweckt.
In mehreren Gesprächen, bei zufälligen Begegnungen, kam Francoise immer wieder auf die Möglichkeit zu sprechen, Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen. Es waren immer nur Informative Gespräche ohne konkreten Hintergrund.
Dann passierte Folgendes: Ich sitze alleine am Weg und mache Mittagsrast, inmitten einer sehr speziellen Umgebung von wunderschön geformten Steingebilden.
Francoise gesellte sich zu mir und möchte mit mir Rast machen. Ich bin fertig und will mich eigentlich auf den weiter Weg machen, da ich am Liebsten alleine laufen wollte. Aber ein Schmetterling setzt sich auf meine Hand.
Er bleibt seelenruhig bei mir sitzen und lässt sich von allen Seiten Fotografieren. Ich hatte dies bisher, so noch nie erlebt. Auch hat der Schmetterling sich dann auf die Hand von Francoise gesetzt.
Ich habe bald verstanden, was das für uns Bedeuten soll. Es war die Mama von Francoise, die sich als Schmetterling Materialisiert hat und ihr mitteilen wollte, dass es ihr gut geht und dass sie nicht traurig sein soll. Ich durfte es Francoise sozusagen übersetzen, was der Schmetterling (Ihre Mama) ihr mitteilen wollte.
Zur Unterstützung kam ein weiterer Schmetterling zu mir, siehe Foto. Dies war meine Mama, die der Mama von Francoise geholfen hat, sich bei uns zu melden, da meine Mama schon über 20 Jahre in der G.W. ist, kann sie mir helfen und auch anderen in der G.W. die sich noch nicht so gut auskennen.
Es war ein mystischer Moment, es war für uns beide, als ob die Zeit stehen bleibt.
Wir haben uns dann wieder verabschiedet und ich bin alleine weiter gelaufen und haben uns auch nicht weiter verabredet. Auf dem ganzen Weg bis zum nächsten Ort, hat sich die Mama von Francoise bei mir gezeigt und mich gebeten, Francoise noch einige Mitteilungen durch zu geben, die ihr noch sehr wichtig waren. Ich habe es ihr versprochen und dann war sie beruhigt und war auch wieder weg.
Am Abend, als ich mich in ein Restaurant gesetzt habe, und was zu Abend esse, habe ich erst nicht mehr an unser Erlebnis gedacht und auch nicht mehr an mein Versprechen, dass ich der Mama von Francoise gegeben habe, weil ich nicht geglaubt habe, dass ich Francoise nochmals wieder sehe. Plötzlich kommt mir wieder diese Situation in den Kopf vom Nachmittag und ich denke, ach ja, wie kann ich denn jetzt mein Versprechen einlösen? Genau in diesem Moment kommt Francoise um die Ecke geschlendert und ich rufe sie. Sie erblickt mich und setzt sich zu mir. Ich versuche vorsichtig nochmals sie anzufragen, ob sie denn bereit für eine Mitteilung von Ihrer Mama wäre und erkläre Ihr, dass es Ihrer Mama sehr wichtig sei. Sie hat mich ungläubig angeschaut und gesagt, sie glaube nicht daran, aber ich soll doch mal erzählen, so nach dem Motto, schaden kann es ja nicht.
Meine Nachricht war sehr persönlich. Es ging um ihre Tochter und Francoise. Auch um die Beziehung zwischen Ihr und einem Mann und Ihre Wohnsituation. Sie hat mir alles bestätigt, dass alles so stimmt und Tränen laufen ihr die Wangen herunter während ich ihr das alles erzähle. Sie ist über meine Durchsage sehr berührt und etwas Durcheinander, dass ich ihr Dinge berichten kann, die nur sie weiss und teilweise ihre Mutter.
Sie bedankt sich bei mir und sagt noch, ich weiss zwar nicht was das soll und was ich davon halten soll, aber es hat mir sehr gut getan. Merci.
Ich habe sie nicht mehr wieder gesehen. Ich weiss aber, dass diese Begegnung für Francoise von nachhaltiger Bedeutung war, auch wenn ich keine direkte Rückmeldung bekommen habe.